Wenn Sie gerade erst in die Fotografie einsteigen, ist es wahrscheinlich, dass ihr Gefühl für Bildkompositionen, oder sagen wir einmal, ihr fotografisches Auge noch trainiert werden will.
Oftmals wird ihr Bild spannender und lebhafter, wenn Sie ihr Hauptmotiv nicht genau mittig, sondern außerhalb der Mitte platzieren. Fragen Sie sich zudem, ob wirklich das komplette Motiv im Bild sein muss, oder ob Sie ein wenig „abschneiden“ können, wie im folgenden Porträt:
Nützlich ist die Regel der Drittel (Rule of Thirds).
Teilen Sie gedanklich das Bild im Sucher in drei gleiche Teile, horizontal, als auch vertikal. So entstehen neun Felder Orientieren Sie daran. Die zwei Windmühlen-Fotos zeigen wie:
Während die erste Windmühle am Bildzentrum ausgerichtet ist, nimmt im zweiten Foto der Himmel 2/3 der Bildhöhe ein und die hohe Windmühle ist überwiegend ins rechte Drittel (vertikal) gerückt. Obwohl an dieser Mühle links noch ein Haus steht, versprüht dieses Bild dennoch mehr Weite und Tiefe als das erste Foto.
Wie sehr ein, nach der „Drittel-Regel“ aussermittig platziertes Motiv ein Gefühl der Action vermitteln kann, lässt sich gut an dem Motorradfahrer-Bild erkennen:
Die Einbeziehung sogenannter Störer oder das „Framing“ (Einrahmen) des Motivs kann ein Foto vergleichsweise interessanter machen. Störer sind Objekte, die im Vordergrund des eigentlichen Motivs ins Bild, vermeintlich störend hineinragen. Ärgern sie sich nicht darüber, sondern überlegen Sie, wie diese ggf. genutzt werden können. Bei folgendem Bild eines Pagodentempels im Pekinger Sommerpalast ist z.B. der Baum der Störer. Wäre dieser nicht mit einbezogen, hätte das Foto eine viel langweiligere Atmosphäre:
Tipp: Wenn z.B. Büsche und Sträucher den Blick auf ihr Motiv verstellen, nutzen Sie diese zur Einrahmung, zum Framing. Innerhalb des Rahmens gelten die üblichen Regeln der Bildkomposition:
Kann der Betrachter eines Landschaftsfotos in diesem gedanklich spazieren gehen, so gibt dieses dem Bild immer eine besondere Note:
Das Arbeiten mit den klassischen und einfachsten, perspektivischen Fluchten führt zu interessanten Fotos von Landschaften in denen sich anscheinend kein lohnenswertes Motiv findet. – Aber, sehen Sie selbst:
Fotoschule Teil 2: Inhalt
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Perspektive und Motivausschnitt
Bildkomposition