Elefantentreffen

Das Buch: Elefantentreffen …

Entstanden aus dem Leiden der Motorradfahrer während des Wirtschaftswunders sollte das Elefantentreffen einst als Forum echter Zweiradenthusiasten dienen. In den 70er Jahren wuchs und eskalierte das Elefantentreffen am Nürburgring. Es endete in einer Katastrophe! Es war der Schrecken der Bevölkerung! Es gab Tote! Es wurde in Deutschland verboten …

Trotzdem überlebte das Elefantentreffen, dann in Österreich bis 1987, als es erneut fast starb, wenn es nicht 1988 auf unglaubliche Weise gerettet worden wäre. Dessen nicht genug, spaltete sich das Treffen ein Jahr später. Seit dem gibt es zwei Elefantentreffen, eins im Bayrischen Wald und eins am Nürburgring in der Eifel. – Warum?

Henning Wiekhorst war von 1988 bis 2000 verantwortlicher Organisator. Er rettete 1988 den Fortbestand des Elefantentreffens am Salzburgring und führte es 1990 zurück an den Nürburgring, den Ort der einstigen Katastrophe. Genau hier machte er das Elefantentreffen zur friedlichsten Großveranstaltung Deutschlands.

In diesem Buch erzählt er die Geschichte des wohl berühmtesten Motorradtreffens. Dies ist zum Teil auch seine eigene Geschichte, gespickt mit vielen persönlichen Abenteuern. Sie erzählt von Werten, Idealen, zerbrochenen Freundschaften, Kampf, Intrigen und Erfolg. Sie hilft die Verrückten zu verstehen, die bei Schnee und Eis, im Winter mit dem Motorrad zum Zelten fahren.

Ein Buch, wie es kein anderer hätte schreiben können. Spannend, unglaublich und dennoch wahr, alles ist wirklich geschehen!

 

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Inhaltsverzeichnis:

Liebe Motorradkollegen (Vorwort)

Schlechte Zeiten

Das Elefantentreffen in den Gründerjahren

Die große Zeit am Nürburgring

1977 – Das Aus

Ein kleiner Junge

Elefanten im Exil am Salzburgring

Meine erste Fahrt zum Elefantentreffen

Winterfahrer im Sommer

Weitere Fahrten nach Salzburg

Zwei Ordner im BVDM

BVDM sagt ab, IGRES sagt an

Das Jahr 1989

Zurück in die Eifel

Jetzt machte ich es alleine

Das E-Team

Chronik des Elefantentreffens

Die Frage nach dem Original

Ich bin froh ein Elefant zu sein

Das Elefantentreffen im Internet

Nützliche Addressen (Anzeigen)

Die Plaketten des Elefantentreffens

Danksagungen

 

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Leseprobe: Das Vorwort

Liebe Motorradkollegen,

meine eigene Geschichte ist eng mit der des Elefantentreffens verflochten. Viele von Euch wissen, dass ich 13 Jahre lang der verantwortliche Organisator war und haben mich daher mehrfach angesprochen doch endlich einmal die Geschichte dieses wohl berühmtesten Wintertreffens für Motorradfahrer aufzuschreiben. Ich habe mir nach langem Zögern schließlich die Zeit dafür genommen und das Ergebnis haltet Ihr nun in den Händen.

Kaum ein anderes Motorradtreffen war und ist für uns Motorradfahrer so lebensbestimmend, wie das Elefantentreffen. Wir reden hier von einem ganzen Lebensstil, der geprägt ist von Ehrlichkeit, Kameradschaft und Gleichgesinnung. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, aus eigener Kraft bei zum Teil heftigen Minusgraden den widrigsten Witterungsbedingungen zu trotzen und heil beim Treffen anzukommen.

Wie viele von uns sind während der Anfahrt schon einmal liegen geblieben und mussten bei Wind, Schnee und Autobeschuss einsam am Straßenrand im Dunkeln das Motorrad wieder flott machen? Irgendwie haben wir es aber immer geschafft und saßen doch noch mit den gleichgesinnten Freunden des letzten Jahres zusammen am Feuer um „Benzin“ zu quatschen! Zu später Stunde haben wir uns dann zum Schlafen ins Zelt gelegt, nur, um am nächsten Morgen in Eiseskälte aufzuwachen.

Die Stiefel waren oft so hart gefroren, dass ein schmerzloses Anziehen derselben ohne Wadenkrämpfe völlig unmöglich war. Wer damit noch nicht bedient war, hat sich dann spätestens beim Frühstück gefragt, was er hier überhaupt mache. Wir sind doch alle total plemm-plemm! Mit diesem Gedanken nahmen wir den mühsamen Kampf auf, den Campinggaskocher in Gang zu setzen.

Als ‘ne Stunde später der Kaffee endlich heiß wurde und wir schließlich die Milch hineinschneiden konnten, störten einen auch die zu Eis gewordenen Eier fürs Rührei nicht mehr. Der Humor kam langsam zurück, ich sah den Kollegen in die vom Qualm und Frost verquollenen Augen und sagte mir: „Verdammt, das ist super! – Im nächsten Jahr bin ich wieder hier, genau an dieser Stelle!” Die Freunde antworteten einstimmig: „Klar doch, auf alle Fälle!”

Damit war die morgendliche Treffenroutine, – es war jedes Jahr dasselbe -, erledigt. Von nun an dachten wir über die Pannen der Anfahrt nach, und was wohl auf der Rückfahrt noch alles passieren könnte. Man kannte ja irgendwie die Schwachpunkte der eigenen Maschine und schmiedete insgeheim schon die Pläne für irgendwelche Umbauten und Verbesserungen, welche das Motorrad fürs kommende Elefantentreffen noch winterfester machen sollten, – sofern das Geld dazu reichen würde! Somit war dann auch schon die Zeit zwischen den Treffen im Voraus verplant.

So wuchs sich das Elefantentreffen für viele zu einem echten Lebensstil aus, den man nur mit ölgeschwärzten ‚Schrauberfingern‘ und Benzingeruch ertragen kann. Sicherlich, die einen reden von Lebenseinstellung, andere behaupten all das sei doch einfach nur krank. Also nennen wir es doch einfacherweise den Elefanten-Bazillus!

Für diejenigen, die von diesem Bazillus befallen sind, ist das Elefantentreffen das schönste Ereignis im Jahr. Schöner als Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen.

Bevor Ihr nun dieses Buch lest, bekenne ich mich reumütig als süchtig, als vom Elefanten-Bazillus befallen. So werdet Ihr denn auch Verständnis dafür haben, dass ich nicht nur der Geschichte des Treffens nachgehen werde, sondern auch meinen eigenen Weg auf dem ich mich infiziert habe, beschreibe. Wie kam es, dass ich mich plötzlich als Organisator des Elefantentreffens wiederfand, der sich mit dem Bundesverband der Motorradfahrer e.V. (BVDM) komplett überworfen hatte. Und nicht nur das! Im Laufe der Zeit sind mir im Eifer des Gefechts auch viele Freundschaften mit Kollegen zerbrochen im Bemühen, das Treffen zu erhalten.

Auch wenn ich im Folgenden all diese Geschichten erzählen werde, liegt es mir doch sehr am Herzen zu erwähnen, dass die meisten derjenigen mit denen ich brechen musste, vor allem die vom BVDM und der IGRES (Interessengemeinschaft Rettet das Elefantentreffen am Salzburgring), viel Gutes für uns Motorradfahrer getan haben. Dafür möchte ich meinen Dank und tiefen Respekt ausdrücken.

Natürlich gibt es eine weitaus größere Zahl alter und neuer Freunde. Es wären zu viele um sie alle zu benennen. Ich bitte daher um Verständnis dafür, dass ich nur ein paar Namen des alten Elefantentreffens erwähne wie z.B. den Karl-Heinz Preß, Ralf Petervari und Franz Pelzer, letzterer stellvertretend für das E-Team und dessen gesamte Ordnermannschaft.

Letztendlich wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass dieses Buch wieder genug Stoff für Gespräche und Diskussionen an den vielen knisternden Lagerfeuern, sei es im Bayerischen Wald oder am Nürburgring, geben wird.

Euer

Henning (Pelzmütze)

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Die Geschichte vom Elefantentreffen findest Du zusammengefasst auch auf MotorTrekking